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Triathlon


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Ein Probetraining kann jederzeit erfolgen. Hierzu aber bitte im Vorfeld mit dem Abteilungsleiter in Kontakt treten. Die Schwimmzeiten können speziell in den Ferien von den angegeben Trainingszeiten abweichen, dies wird intern kommuniziert.


Neues vom Triathlon

29.09.2025

Nachruf Stefanie "Steffi" Noell

Nach langem Kampf gegen ihre Erkrankung verstarb vorletzte Woche unser Abteilungsmitglied, gute Seele' der Radsportgruppe und Freundin Stefanie 'Steffi' Noell (geb. 24. Januar 1969 gest. 13.September 2025)

Steffi wurde 56 Jahre alt und war seit 2001 Mitglied der Triathlon- und Radsportabteilung im Sportclub Krefeld. Neben erfolgreichen Teilnahmen an Triathlon-Wettbewerben galt ihre sportliche Leidenschaft von Beginn an dem Radfahren und der damit verbundenen Organisation von radsportlichen Veranstaltungen und mehrtägigen Radtouren. Als Mitbegründerin des 'Vergnügungsausschusses' organisierte sie über zwei Jahrzehnte unvergessliche Radtouren, unter anderem zwei Alpenüberquerungen in 2009 und 2011, zahlreiche Touren in die Eifel, in den Schwarzwald und in die Pfalz, um nur einige Destinationen zu nennen. Darüber hinaus engagierte sie sich jahrelang bei der wöchentlichen Planung und Durchführung der meistens samstags stattfindenden Radausfahrten für alle Radsportinteressierten der Abteilung. Dazu gehörten natürlich auch das An- und das Abradeln, die gemeinsame Teilnahme an Radtourenfahrten des BDR, sowie die Organisation von Weihnachts- und Sommerfesten der Radsportgruppe.

Neben ihrem Engagement für den Radsport des Sportclub Krefeld 05 war Steffi seit 1988 Mitglied der Windsurfabteilung im Sportclub Krefeld, die aus dem aufgelösten Windgliderclub im Jahr 2019 hervorgegangen ist. Steffi war die ganzen Jahre sowohl aktiv auf dem Wasser unterwegs als auch fester Bestandteil in Gruppe der Abteilungsleitung. Zuletzt war Steffi die stellvertretende Abteilungsleiterin. In den vielen Jahren gab es keine Veranstaltung, in der Steffi nicht maßgeblich die Organisation geleitet hat. Die Feste, die gefeiert wurden waren legendär. Durch ihren unermüdlichen Einsatz und ihre freundliche Art genoss Steffi große Anerkennung.

Wir betrauern diesen Verlust eines geschätzten Mitgliedes zutiefst. Bei all ihren zahlreichen Aktivitäten war Steffi immer mit großer Begeisterung, Fröhlichkeit und Lebensfreude bei der Sache und hatte die Gabe, ihr Umfeld mit dieser Begeisterung anzustecken und mitzureißen.

Wir trauern um eine Sportkameradin, deren Optimismus, Begeisterungsfähigkeit und Empathie einfach ansteckend war und uns sehr fehlen wird. Wir wünschen Ihrer Familie und Angehörigen viel Kraft in ihrer Trauer und sind in unseren Gedanken bei ihnen.

In ewigem Gedenken an Steffi, möge sie in Frieden ruhen.

Sportclub Krefeld 1905 e.V.
Triathlon- / Radsport- & Windsurfabteilung

12.09.2025

Sag niemals nie

Tja, jetzt ist es schon fast zwei Wochen her, doch es kommt mir immer noch unwahrscheinlich vor, dass ich beim Ironman Estland in Tallinn wirklich gestartet bin. Ich  betreibe seit 1996 Triathlon, habe in dem Sport schon sehr viel mitgemacht, doch das habe ich so noch  nicht  erlebt.

20 Ironman hatte ich hinter mir, den letztem 2018, auch davor wurde ich immer mal wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen, aber nach 2018 sollte es das mit der Langdistanz gewesen sein. Durch meine mittlerweile sechs Achillessehnenoperationen und meiner inoperablen Arthrose in beiden Schultern hatte ich zwischenzeitlich ja sogar überlegt, mit Triathlon ganz aufzuhören. Die letzten drei Jahre hatte ich mich aber wieder zurückgekämpft und mich auch wieder an mehrere Mitteldistanzen gewagt.

Erst durch den Zuspruch von Peter Krins und seine Aussage, mit deutlich weniger Laufkilometern als früher einen Ironman absolvieren zu können, kam in mir die Vorstellung auf, nochmal auf der Langdistanz zu starten. Meine Frau Claudia und ich besprachen dies und 2024 fassten wir den Entschluss, es beim Ironman in Tallinn nochmal zu versuchen. Natürlich war mir klar, dass bedingt durch die vielen Operationen und meinem zunehmenden Alter die Zeiten von früher nicht mehr möglich sein würden, aber zumindest finishen war das Ziel.

Somit ging es an die langfristige Vorbereitung, die aber immer wieder von Verletzungen, insbesondere der Verhärtung von Waden unterbrochen wurde, zuletzt knapp drei Wochen vor dem Start, so dass insbesondere das Laufen nur mäßig trainiert werden konnte. Noch bis zur Woche des Wettkampfes war ich mir nicht sicher, wirklich an die Startlinie gehen zu können, geschweige denn den Ironman zu finishen!

Am 23. August 2025 war es dann so weit. Der Wettkampf fing schon super an. Aufgrund der kühlen Temperaturen (Fünf Grad morgens) wurde der Start am Vortag von 6:30 auf 9:30 Uhr nach hinten verschoben, was eine Deadline für das Finishen von 03:30 Uhr morgens ergab! Durch das spätere Starten hatten wir acht Grad beim Start. Das Wasser sollte knapp 17 Gard haben, fühlte sich aber deutlich kälter an.

Das Schwimmen, ein zwei Runden Kurs in der Ostsee, war wirklich angenehm. Es war recht windstill und ich schwamm kontrolliert, immer in dem Gefühl noch zulegen zu können. Die Zeit war mir egal, da ich nicht schon ausgepowert aufs Rad wollte. Somit kam ich nach 1:09 Stunden wieder an Land. Nun ging es nach dem Wechsel auf eine kurze Zuführung zur Wechselzone zwei, von der aus drei Runden gefahren werden mussten. Wir starteten bei zehn Grad und 13 Grad war die angekündigte Höchsttemperatur, dazwischen immer mal wieder Regen, nicht gerade angenehm.

Ich ging das Rad fahren wie bei früheren Wettkämpfen an, musste mir aber schon nach ca. 60 km eingestehen, dass mir für eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 bis 39 km/h einfach die Kraft fehlte. Somit nahm ich etwas Druck von der Kette. Dennoch wurde schon die dritte Radrunde eine Qual, da die Oberschenkelmuskulatur immer mehr verhärtete.

Beim Wechsel aufs Laufen konnte ich mir nicht vorstellen, wie ich mit der verhärteten Muskulatur einen Marathon laufen soll. Naja, finishen war das Ziel. Es waren vier Laufrunden zu absolvieren und ich nahm mir vor, zumindest eine Runde durchzulaufen und dann zu gehen, aufhören war keine Option!

Also Laufschuhe an und los. Ab dem ersten Meter hatte ich extreme Schmerzen in beiden Oberschenkeln und jeder Schritt war eine Tortur. Ich versuchte dennoch, einigermaßen in mein Tempo zu kommen und hoffte so, einen Laufrhythmus zu finden. Nach einer Runde war mir klar, dass ich nicht würde durchlaufen können und in dem Moment rief mir ein Bekannter meines Stiefsohns zu, dass ich erster in meiner Altersklasse bin. Oops, konnte dies stimmen? Ich konnte es nicht glauben, da meine Zeiten ja wirklich nicht gut waren. Doch auch meine Frau bestätigte dies und da sagte ich mir, dass ich jetzt einfach so lange weiterlaufe, wie es mir möglich ist. Dabei war mir mein Tempo vollkommen egal, nur die Beine laufend in Bewegung halten. Meine Geschwindigkeit wurde entsprechend immer langsamer, aber irgendwie hat es funktioniert. Der Marathon kam mir endlos vor. Nach jeder Laufrunde war die Versuchung riesig aufzuhören oder zumindest mal etwas zu gehen. Mittlerweile war mein Vorsprung so groß, dass ich mir sogar ein kurzfristiges Gehen hätte erlauben können. Doch ich hatte Angst davor, dass die Muskulatur dann sofort so zumacht, dass ich nicht wieder würde laufen können. So hat es dann tatsächlich geklappt und nach 10:07 Stunden kam ich überglücklich, aber absolut fertig ins Ziel!

Somit hatte ich nicht nur gefinisht, sondern überraschenderweise die Altersklasse M60 gewonnen. Von diesem Erfolg überwältigt, habe ich mich dazu hinreißen lassen, den Slot für die Ironman Weltmeisterschaft 2026 auf Hawaii anzunehmen und habe mich dabei noch nicht einmal von der absolut überteuerten Anmeldegebühr von 1840 Dollar abschrecken lassen.

Dieses Event Ironman Tallinn hat mir mal wieder gezeigt, was der eigene Körper zu leisten im Stande ist und das Aufgeben keine Option ist. Ich habe in den letzten Jahren wirklich nicht mehr daran geglaubt, eine Langdistanz absolvieren zu können. Mehrere Ärzte haben mir gesagt, dass ich sowohl aufgrund der Achillessehnenoperationen, aber auch der fortgeschrittenen Arthrose in den Schultern, nie wieder eine Langdistanz würde bestreiten können. So sag niemals nie!

Ich schreibe diesen Bericht insbesondere um allen Sportlern, die ebenfalls einen langen Leidensweg hinter sich haben, zu zeigen, dass man den Glauben an sich und den eigenen Körper nicht verlieren darf und weiterkämpfen muss und vielleicht haben sie auch das Glück, sich einen langersehnten Traum zu erfüllen.

 



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